Schlagwort-Archiv: Gläsernes Restaurant

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Der Kirchentag isst grün: 600.000 ökofaire Mahlzeiten in fünf Tagen

Von der gastronomischen Vielfalt auf dem 35. Evangelischen Kirchentag in Stuttgart

Ich lese:
„Der DEKT (Anm. Deutscher Evangelischer Kirchentag) setzt sich das Ziel bis zum Jahr 2019 in den vom DEKT selbst verantworteten Bereichen[…] vollständig auf ökologische und faire Produkte umzustellen.“ (Quelle: Präsidium Januar 2013 Hildesheim, TOP 4 öko-faire Verpflegung)

Kirchentag

Foto: grossküchentechnik-blog.de

rechne:
100.000 Teilnehmer, 20.000 Gäste, mal 5 Tage ergibt geschätzte 600.000 Mahlzeiten

zweifle:
600.000 ökofaire Mahlzeiten in fünf Tagen – ist so etwas überhaupt möglich?

und will es wissen:
Ein Bericht über die gastronomische Vielfalt
auf dem 35. Evangelischen Kirchentag
in Stuttgart.
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Die Alblinse

Wer kennt ihn nicht, den Linseneintopf. Deftig und einfach, so kam die Hülsenfrucht vor noch gar nicht allzu langer Zeit auf den Tisch. Lange lagerbar, sehr sättigend und preiswert, mit dem Ruf ein „Arme-Leute-Essen“ zu sein.

AlbleisaDass die Linse viel mehr zu bieten hat, war Thema im Gläsernen Restaurant auf dem 35. Evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Ob als „Gratinierte Alblinsen mit Ziegenfrischkäse und Walnüssen“ oder als „Alblinsen mit getrockneten Mangos in Mango-Dressing und Zwiebelsprossen“, die Kirchentagsbesucher konnten sich davon überzeugen, dass die Linse mehr kann als preiswert zu sättigen.

Ursprünglich aus dem Orient stammend, gelangte die Linse über Ägypten und Italien nach Mitteleuropa, auch in Deutschland wurde sie jahrtausende lang angebaut. Damit war es
allerdings Mitte des letzten Jahrhunderts vorbei: Der Anbau zu aufwändige, der Ertrag zu gering.

Wir verdanken es ambitionierten Landwirten und einem Quentchen Glück, dass nun auf der Alb wieder die echten Alblinsen oder Albleisa wie die Schwabe sagt , kultiviert werden. Die alten Sorten der 1940er und 1950er Jahre waren völlig verschwunden und wurden erst im Jahr 2006 in der Wawilow-Saatgutbank in St. Petersburg wiederentdeckt.

Von dort bekamen 2007 die Bauern Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“ wenige hundert Linsensamen. Diese wurden 2008 bis 2011 in mühevoller Arbeit vermehrt: Zuerst im Gewächshaus, dann unter Hagelschutznetzen und schließlich im Freiland.

Der Geschmack rechtfertigt die Mühe: Seit 2012 werden die beiden historischen und sehr schmackhaften Sorten wieder zum Verkauf angeboten.

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